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Styler Ornament

Der philosophische Hintergrund der Gender Theorie

Styler Ornament

B. Herrschaft und Wirklichkeit

Es gibt drei deut­sche Den­ker, die für die fran­zö­si­schen Nach­kriegs­in­tel­lek­tu­el­len, die die Post­mo­der­ne her­vor­brin­gen, von zen­tra­ler Bedeu­tung sind: Karl Marx, Sig­mund Freud und Fried­rich Nietzsche.

“Es ist nicht das Bewußt­sein der Men­schen, das ihr Sein, son­dern umge­kehrt ihr gesell­schaft­li­ches Sein, das ihr Bewußt­sein bestimmt.” (Karl Marx, Kri­tik der poli­ti­schen Öko­no­mie) Bereits mit Hegel (1770 — 1831) ereig­net sich ein fol­gen­schwe­rer Bruch in der abend­län­di­schen Phi­lo­so­phie. Das bis­he­ri­ge Ver­ständ­nis von Phi­lo­so­phie war gewis­ser­ma­ßen sta­tisch, jeder Phi­lo­soph arbei­te­te ein Sys­tem aus, von dem er glaub­te, die Welt auf end­gül­ti­ge Wei­se zu beschrei­ben. Hegel dage­gen fasst die Ent­ste­hung von Erkennt­nis als über­ge­ord­ne­ten Mensch­heits­pro­zess auf. Der ein­zel­ne Phi­lo­soph beschreibt nicht die fina­le Wahr­heit, son­dern jedes Werk stellt nur einen Erkennt­nis­schritt dar, der auf der Basis der Kri­tik an den Vor­gän­gern mög­lich wird, um dann wie­der­um in der Kri­tik sei­nes Den­kens die Nach­fol­ger her­vor­zu­brin­gen. So klet­tert für Hegel das Wis­sen von Spros­se zu Spros­se auf der Erkennt­nis­lei­ter empor, und was der einen Gene­ra­ti­on noch als wahr gilt, wird von der nächs­ten als Irr­tum erkannt.

Karl Marx (1818 — 1883) setzt bei Hegel an, doch ist im Gegen­satz zu ihm Mate­ria­list. Wäh­rend es für den Idea­lis­ten Hegel die Ideen sind, die gesell­schaft­li­che Ent­wick­lun­gen und damit die Geschich­te her­vor­brin­gen, sind es für Marx öko­no­misch moti­vier­te Inter­es­sen, die spe­zi­fi­sche gesell­schaft­li­che Situa­tio­nen schaf­fen — und erst dar­aus ent­steht Bewußt­sein und Theo­rie­bil­dung. “Die Geschich­te aller bis­he­ri­gen Gesell­schaft ist die Geschich­te von Klas­sen­kämp­fen.” (Mani­fest der Kom­mu­nis­ti­schen Par­tei) So nimmt Marx nicht ledig­lich eine Kri­tik an der Funk­ti­ons­wei­se des Kapi­ta­lis­mus vor. Sie ist nur der Boden, wor­auf sich eine uto­pis­ti­sche Geschichts­phi­lo­so­phie ent­fal­tet. An deren Ende soll eine Mensch­heit ste­hen, in der es kei­ne Aus­beu­tung von Men­schen durch ande­re Men­schen, kei­ne Gewalt von Men­schen gegen ande­re Men­schen mehr gibt. Der Weg dahin wird voll­zo­gen durch die Eman­zi­pa­ti­on immer grö­ße­rer Tei­le einer Gesell­schaft im Zuge öko­no­mi­scher Kon­flik­te. Wo im Feu­da­lis­mus nur der Adel frei han­deln­des Sub­jekt ist, wäh­rend der Rest als Objekt eines Aus­beu­tungs­ver­hält­nis­ses sein Dasein fris­tet, so erkämpft sich in der Fran­zö­si­schen Revo­lu­ti­on bereits das Bür­ger­tum den Sta­tus als Sub­jekt. Die Bour­geoi­sie, das Besitz­bür­ger­tum, bringt dabei den Kapi­ta­lis­mus her­vor, wodurch aller­dings ein neu­es Aus­beu­tungs­ver­hält­nis, das zwi­schen Bour­geoi­sie und Pro­le­ta­ri­at ent­steht. Des­halb braucht es nun für Marx einen wei­te­ren Schritt, den Sozia­lis­mus, der mit­tels einer erneu­ten Revo­lu­ti­on und damit ein­her­ge­hen­der Ver­ge­sell­schaf­tung der Pro­duk­ti­ons­mit­tel auch den Pro­le­ta­ri­er zu einem frei­en, selbst­be­stimm­ten Men­schen machen soll.

Das Bewußt­sein des Ein­zel­nen ist bestimmt durch sei­ne Klas­sen­la­ge und so ste­hen sich hier also zwei unter­schied­li­che Klas­sen­be­wußts­ei­ne gegen­über, von denen das eine als fort­schritt­lich, das ande­re als reak­tio­när auf­ge­fasst wird. Das reak­tio­nä­re Bewußt­sein der herr­schen­den Klas­se will das Bestehen­de bewah­ren, weil sie als klei­ne Par­ti­ku­lar­grup­pe davon pro­fi­tiert, wäh­rend das fort­schritt­li­che Bewußt­sein der Unter­drück­ten für eine all­ge­mei­ne Stei­ge­rung von Frei­heit und damit ver­wirk­lich­ter Mensch­lich­keit steht.

Dabei ist es aller­dings so, daß die herr­schen­de Klas­se eine Ideo­lo­gie ent­wi­ckelt hat, womit sie ihr Sys­tem legi­ti­miert und das sie der Gesamt­ge­sell­schaft als fal­sches, läh­men­des Bewußt­sein auf­ok­troy­iert. Auch der Feu­da­lis­mus begrün­de­te sei­ne Ord­nung als gerech­te, dem Men­schen ange­mes­se­ne, mit Unter­stüt­zung der Kir­che gar als eine “gott­ge­ge­be­ne”: “König von Got­tes Gna­den”. Doch mit wach­sen­dem, eige­nem Wohl­stand woll­te das Bür­ger­tum die­se Auf­fas­sung von Gerech­tig­keit nicht mehr als gerecht aner­ken­nen und revol­tier­te dagegen.

Auch der Kapi­ta­lis­mus, womit das Bür­ger­tum den Feu­da­lis­mus ersetzt, bringt sei­ne eige­ne Ideo­lo­gie her­vor, die einer­seits den Adel dele­gi­ti­miert, ande­rer­seits aber auch das eige­ne Unter­drü­ckungs­ver­hält­nis der Besit­zen­den gegen­über Besitz­lo­sen zur gerech­ten Ord­nung erklärt. Die­se Ideo­lo­gie wird dem Pro­le­ta­ri­at mit­tels eines “ideo­lo­gi­schen Herr­schafts­ap­pa­ra­tes” (wie der struk­tu­ra­lis­ti­sche Mar­xist Luis Alt­hus­ser es spä­ter nen­nen wird) ver­mit­telt und erzeugt in ihnen ein fal­sches, kapi­ta­lis­ti­sches Bewußt­sein. So daß für Marx die ers­te Auf­ga­be der sozia­lis­ti­schen Bewe­gung dar­in besteht, bei den Arbei­tern über­haupt erst ein Klas­sen­be­wußt­sein zu erzeu­gen, also eine Wahr­neh­mung, daß die kapi­ta­lis­ti­sche Ord­nung eben nicht gerecht ist, wie die Bour­geoi­sie es dem Arbei­ter ein­ge­re­det hat, son­dern zutiefst unge­recht. Und daß das eige­ne Elend nicht etwa selbst­ver­schul­det, Schick­sal oder Aus­druck einer natür­li­chen Ord­nung ist, daß man sich dar­in also nicht pas­siv fügen muss, son­dern durch das kapi­ta­lis­ti­sche Sys­tem selbst erzeugt wird und revo­lu­tio­när zer­schla­gen wer­den kann.

Sig­mund Freud (1856 — 1939) dann ist ein öster­rei­chi­scher Medi­zi­ner, der sich als einer der ers­ten mit dem mensch­li­chen See­len­le­ben auf wis­sen­schaft­li­cher Basis beschäf­tig­te. Aus der Unter­su­chung psy­chisch Kran­ker, auch mit­tels des Ein­sat­zes von Hyp­no­se, kommt er zu der Fol­ge­rung, daß es im Men­schen jen­seits des ihm bewuß­ten Bewußt­seins noch eine tie­fe­re Schicht gibt, die er das “Unter­be­wuß­te” nennt. Dar­aus ent­wi­ckelt Freud sein Sche­ma von “Ich”, “Es” und “Über-Ich”. Im Es wohnt die rohe, tier­haf­te Urna­tur des Men­schen, die Trie­be, die Affek­te, das rei­ne Lust­prin­zip. Das Es wird mit­tels des Über-Ich (Ide­al-Ich) domes­ti­ziert, und laut Freud beruht das Fun­da­ment jeder Kul­tur dar­auf, die­se Domes­ti­zie­rung zu leis­ten, da der Mensch erst damit zu einem sozia­len Ver­hal­ten fähig wird. Das Über-Ich steht für das Gewis­sen, für Wer­te, Moral, sozia­le Nor­men. Es ent­steht vor allem in der frü­hen Kind­heits­pha­se durch die Ver­in­ner­li­chung (und damit Unbe­wußt-Wer­dung) von Erzie­hung und früh­kind­li­chen Erfah­run­gen und erzeugt dadurch das “Ich” als bewuß­te Selbst­wahr­neh­mung eines Men­schen. Gleich­zei­tig aber bro­delt unter dem bewuß­ten Ich fort­wäh­rend das Unter­be­wuß­te, wor­in Urtrie­be und Domes­ti­zie­rung in einer bestän­di­gen Span­nung zuein­an­der ste­hen. Dar­über­hin­aus ist die Per­sön­lich­keits­bil­dung des Men­schen ein höchst fra­gi­ler Pro­zess. Erfährt der Mensch, gera­de in sei­ner früh­kind­li­chen Pha­se, schäd­li­che Ein­flüs­se, ent­ste­hen Trau­ma­ta, Ver­hal­tens- und Iden­ti­täts­stö­run­gen, die eben­so ver­in­ner­licht ins Unter­be­wuß­te sickern und dort psy­chi­sche Erkran­kun­gen oder pro­ble­ma­ti­sche Cha­rak­ter­zü­ge wie Nar­ziß­mus oder Min­der­wer­tig­keits­kom­ple­xe erzeugen.

Die Theo­rien von Marx und Freud sind ein­an­der ver­wandt dar­in, daß sie die Vor­stel­lung eines unab­hän­gi­gen, ratio­nal-objek­ti­ven Geis­tes, zurück­wei­sen. Bei Marx ist das Bewußt­sein Resul­tat von öko­no­mi­schen und gesell­schaft­li­chen Ver­hält­nis­sen, bei Freud von Erzie­hung und Trie­ben. Die Ver­hält­nis­se, denen jemand ent­stammt, den­ken gewis­ser­ma­ßen durch ihn hin­durch, das Ich wird zum blo­ßen Durch­zugs­punkt auf dem Strom geschicht­lich-kul­tu­rel­ler, aner­zo­ge­ner Pro­zes­se, wäh­rend die Vor­stel­lung eines sou­ve­rä­nen Sub­jekts als Ort der Ver­nunft, wie es seit Des­car­tes das Fun­da­ment der Moder­ne bil­de­te, zur ein­fäl­ti­gen Illu­si­on zersplittert.

“Die Destruk­ti­on der Logik mit­tels ihrer Genea­lo­gie [d.h. ihrer geschicht­li­chen Gene­se] bringt auch den Unter­gang der psy­cho­lo­gi­schen Kate­go­rien mit sich, die sich auf die Logik grün­den. Alle psy­cho­lo­gi­schen Kate­go­rien (das Ich, das Indi­vi­du­um, die Per­son) lei­ten sich von der Illu­si­on der sub­stan­ti­el­len Iden­ti­tät ab. Die­se Illu­si­on geht grund­le­gend auf den Aber­glau­ben zurück, der nicht nur den gesun­den Men­schen­ver­stand (com­mon sen­se), son­dern auch die Phi­lo­so­phen täuscht: Dies ist der Glau­be an die Spra­che und genau­er for­mu­liert: an die Wahr­heit der gram­ma­ti­schen Kate­go­rien. Es war die Gram­ma­tik (die Sub­jekt-Prä­di­kat-Struk­tur), die Des­car­tes’ Gewiss­heit inspi­rier­te, daß das “Ich” das Sub­jekt des “Den­kens ist, wäh­rend doch eigent­lich eher umge­kehrt die Gedan­ken zu “mir” kom­men.” (Michel Haar, Nietz­sche and Meta­phy­si­cal Lan­guage, zitiert in: Judith But­ler, Das Unbe­ha­gen der Geschlechter)

So ent­steht Mit­te des 20. Jahr­hun­derts der soge­nann­te “Freu­domar­xis­mus”, am bekann­tes­ten die “Frank­fur­ter Schu­le” von Ador­no und Hork­hei­mer. Die­se bür­ger­lich-aka­de­mi­sche Spiel­art des Mar­xis­mus inter­es­siert sich kaum noch für wirt­schaft­li­che Zusam­men­hän­ge, poli­ti­sche Orga­ni­sa­ti­on oder die Lebens­si­tua­ti­on der Arbei­ter. Statt­des­sen unter­sucht sie mit Hil­fe von Freud die ver­stüm­meln­den Domes­ti­ka­tio­nen, die die mensch­li­che Psy­che in einem kapi­ta­lis­ti­schen Sys­tem erlei­det. “Mini­ma Mora­lia. Refle­xio­nen aus dem beschä­dig­ten Leben” (T.W. Ador­no), “Der ein­di­men­sio­na­le Mensch” (Her­bert Mar­cu­se) — Der Kapi­ta­lis­mus zwingt sei­nen ver­ding­li­chen­den “Waren­fe­ti­schis­mus” (Marx) allem Bestehen­den auf, auch dem Men­schen selbst, des­sen Wert nur noch über sei­nen Wert im Pro­duk­ti­ons­pro­zess bestimmt wird. Auch die Bezie­hun­gen der Men­schen unter­ein­an­der wer­den vom Kapi­ta­lis­mus geformt, neh­men einen aus­beu­te­ri­schen, ver­ding­li­chen­den Cha­rak­ter an. Doch erzeugt all das Men­schen, die ihr Mensch­sein nicht leben kön­nen, die unter­drück­te Libi­do sucht sich ihren ver­que­ren Weg, sie wer­den zu Ver­ge­wal­ti­gern und Anti­se­mi­ten, sie wer­den Alko­ho­li­ker und ver­prü­geln ihre Frau­en. Sie sind inner­lich zutiefst unglück­lich, aber haben das Wis­sen dar­über ver­drängt, wäh­rend sie sich Tag für Tag selbst immer wei­ter quä­len und defor­mie­ren, um dem Über-Ich des Kapi­ta­lis­mus zu genügen.

Bis heu­te popu­lär ist die Stu­die zum “auto­ri­tä­ren Cha­rak­ter”, womit die gesell­schaft­li­chen Bedin­gun­gen des Faschis­mus ana­ly­siert wer­den sol­len. Der auto­ri­tä­re Cha­rak­ter ist ein Mensch, der durch eine bru­ta­le Erzie­hung inner­lich gebro­chen wur­de, wes­halb er ohne Unter­ord­nung in eine Hier­ar­chie, die ihm Befeh­le und Aner­ken­nung gibt, nicht mehr leben kann. Die­se ihn unter­be­wußt quä­len­de Demü­ti­gung kom­pen­siert sei­ne Trieb­struk­tur durch Gewalt gegen Außen­sei­ter, Min­der­hei­ten und die­je­ni­gen, die sich dem hier­ar­chi­schen Sys­tem zu ent­zie­hen ver­su­chen, und durch die Ver­ach­tung hier­ar­chisch Unter­ge­ord­ne­ter, die er genau­so grau­sam behan­delt wie er selbst behan­delt wurde.

Hier sind wir dann bereits mit­ten in der 68er-Bewe­gung, die dar­aus ihre prä­gen­den Impul­se emp­fängt. Denn dem Freu­domar­xis­mus wohnt ein toter Win­kel inne. Bei Freud erzeugt die Kul­tur zwar ein “Unbe­ha­gen” in ihrer Unter­drü­ckung der Trie­be, sie erscheint aber den­noch für ein funk­tio­nie­ren­des, sozia­les Zusam­men­le­ben not­wen­dig. Asso­zi­iert man das “Über-Ich” aller­dings mit einem ver­ding­li­chen­den, see­len­ver­stüm­meln­den Kapi­ta­lis­mus, muss alles so radi­kal wie mög­lich über­wun­den wer­den, damit der Mensch zu einer gesun­den Ent­fal­tung sei­ner selbst und einem nicht von Aus­beu­tung und Gewalt bestimm­ten Ver­hal­ten gegen­über ande­ren fin­den kann. “Sexu­el­le Revo­lu­ti­on”, “anti­au­to­ri­tä­re Erzie­hung” — die Fami­lie als Ort der Wei­ter­ga­be tra­di­tio­nel­ler Wer­te wird nur noch als “Keim­zel­le des Faschis­mus” (Hork­hei­mer) auf­ge­fasst, als toxi­scher Wei­ter­ga­be­zir­kel gewalt­för­mi­ger, selbst­ent­frem­den­der Ver­hal­tens­nor­men. In der “Kom­mu­ne” dage­gen zele­brie­ren die 68er die Libi­do, dort soll durch Über­win­dung aller Besitz­ver­hält­nis­se, auch der sexu­el­len, ein neu­es, frei­es, fried­vol­les Bewußt­sein ent­ste­hen. “Make love, not war”. Wäh­rend auf der ande­ren Sei­te der Mau­er, in der DDR, Fäl­le von Trieb­tä­tern und Seri­en­mör­dern von der Sta­si behan­delt und ver­heim­licht wer­den müs­sen, da in der ver­wirk­lich­ten, sozia­lis­ti­schen Gesell­schaft sol­che als Fol­ge des Kapi­ta­lis­mus ange­se­he­nen Ver­hal­tens­an­oma­lien eigent­lich gar nicht mehr auf­tre­ten kön­nen sollen.

“Hoch lebe die inter­na­tio­na­le Soli­da­ri­tät. Erzäh­len Sie mir bit­te von Ihrer Mutter.”

Den Rei­gen ver­voll­stän­digt Fried­rich Nietz­sche (1844 — 1900). Die­ser hat­te bereits Ende des 19. Jahr­hun­derts einen Zusam­men­hang zwi­schen Macht und Moral her­ge­stellt, doch das lin­ke Spek­trum ent­deckt ihn erst Mit­te des 20. Jahr­hun­derts. Mit sei­ner Auf­tren­nung von Her­ren­mo­ral und Skla­ven­mo­ral geht Nietz­sche, ver­ein­facht betrach­tet, eben­so wie Marx davon aus, daß die Wirk­lich­keit und das Bewußt­sein des Herr­schen­den anders ist als das des Beherrsch­ten. Die Fra­ge nach Gut und Böse wird viel­mehr zur gesell­schaft­li­chen Herr­schafts­tak­tik. Die Her­ren­mo­ral stellt dabei die Per­spek­ti­ve einer krie­ge­ri­schen Erober­er­kas­te dar, die sich selbst und ihre Über­le­gen­heit zele­briert. “Die rit­ter­lich-aris­to­kra­ti­schen Wert­hurt­hei­le haben zu ihrer Vor­aus­set­zung eine mäch­ti­ge Leib­lich­keit, eine blü­hen­de, rei­che, selbst über­schäu­men­de Gesund­heit, sammt dem, was deren Erhal­tung bedingt, Krieg, Aben­teu­er, Jagd, Tanz, Kampf­spie­le und Alles über­haupt, was star­kes, frei­es, froh­ge­mu­thes Han­deln in sich schliesst.” (Fried­rich Nietz­sche, Genea­lo­gie der Moral)

Die Skla­ven­mo­ral dage­gen, mit der Nietz­sche vor allem die christ­li­che Moral ver­bin­det, stellt die Rache der unter­le­ge­nen Besieg­ten dar, die alles, was über­le­gen, stark und schaf­fend ist, zum mora­lisch Ver­werf­li­chen zu machen suchen. Daß es eine all­ge­mei­ne, für jeden glei­cher­ma­ßen gül­ti­ge Moral gäbe, ist ihm eine tak­ti­sche Erfin­dung von Skla­ven, die so von ihrem eige­nen Wil­len zur Macht ange­trie­ben ver­su­chen, die Her­ren­mo­ral als “unge­recht” zu dis­kre­di­tie­ren und damit zur stürzen.

Die fran­zö­si­schen Intel­lek­tu­el­len inter­pre­tie­ren Nietz­sche sehr frei, sie igno­rie­ren sei­ne Ableh­nung der Demo­kra­tie, sei­nen Anti­se­mi­tis­mus und sei­ne Gewalt­be­geis­te­rung, mit der er den Natio­nal­so­zia­lis­mus noch mit beein­fluß­te. Statt­des­sen inter­es­sie­ren sie die sub­ti­le­ren, meta­phy­sik­kri­ti­schen Momen­te im Kon­text einer Herr­schafts- und Gesell­schafts­ana­ly­se, denn auf ganz grund­sätz­li­che Wei­se erkennt Nietz­sche, daß Herr­schaft erst Wirk­lich­keit erzeugt, daß Herr­schaft gera­de die Fähig­keit ist, gesell­schaft­li­che Wirk­lich­kei­ten zu schaf­fen und ande­ren auf­zu­prä­gen. “Das Her­ren­recht, Namen zu geben, geht so weit, dass man sich erlau­ben soll­te, den Ursprung der Spra­che selbst als Mach­t­äus­se­rung der Herr­schen­den zu fas­sen: sie sagen »das ist das und das«, sie sie­geln jeg­li­ches Ding und Gesche­hen mit einem Lau­te ab und neh­men es dadurch gleich­sam in Besitz.”

Der bedeu­tends­te post­mo­der­ne Nietz­schea­ner ist Michel Fou­cault (1926 — 1984). “Das Pro­blem, das fast alle mei­ne Bücher bestimmt: wie ist in den abend­län­di­schen Gesell­schaf­ten die Pro­duk­ti­on von Dis­kur­sen, die (zumeist für eine bestimm­te Zeit) mit einem bestimm­ten Wahr­heits­wert gela­den sind, an die unter­schied­li­chen Macht­me­cha­nis­men und ‑insti­tu­tio­nen gebun­den?” (Michel Fou­cault, Sexua­li­tät und Wahr­heit: Der Wil­le zum Wis­sen) Aus der Adap­ti­on Nietz­sches, ihrer Über­tra­gung auf die Funk­ti­ons­wei­se moder­ner Gesell­schaf­ten ent­ste­hen für die Post­mo­der­ne zen­tra­le Begrif­fe wie Dis­kurs, Dis­kurs­ana­ly­se und Dis­po­si­tiv. Mit ihnen wer­den Denk­cha­rak­te­ris­ti­ken ana­ly­siert, die eine Epo­che prä­gen und “struk­tu­rell” den Mög­lich­keits­raum her­vor­brin­gen, inner­halb des­sen Wahr­heit, Wis­sen oder Moral her­ge­stellt wer­den kann. Bereits in sei­nem Früh­werk “Die Ord­nung der Din­ge” zeigt Fou­cault, daß die­se Struk­tu­ren sich von Epo­che zu Epo­che verändern.

Der Dis­kurs — das ist der Raum einer Gesell­schaft, wor­in Macht ver­bind­li­che Wirk­lich­kei­ten erzeugt. Wobei “Macht” hier ganz all­ge­mein ver­stan­den ist, als Fähig­keit, zu han­deln und etwas wirk­lich zu machen, also gesell­schaft­lich sicht­bar, satis­fak­ti­ons­fä­hig, legi­tim. Was sich nicht wirk­lich zu machen ver­steht, gilt als krank, abnorm, dumm, minderwertig.

So betrach­tet Fou­cault den Umgang mit Sexua­li­tät im bür­ger­li­chen Zeit­al­ter, also sowohl sei­ne Sexu­al­mo­ral als auch die wis­sen­schaft­li­che Aus­ein­an­der­set­zung mit­tels Bio­lo­gie und Psy­cho­ana­ly­se, weni­ger als bloß “auto­ri­tä­re” neo-christ­li­che Repres­si­vi­tät, auch nicht als “objek­ti­ves” wis­sen­schaft­li­ches Inter­es­se, son­dern viel­mehr als neue Her­ren­mo­ral des Bür­ger­tums, mit es sich sowohl gegen­über dem alten, deka­den­ten Adel als auch dem ver­lot­ter­ten Pro­le­ta­ri­at abzu­gren­zen ver­sucht, sich ihm als über­le­gen erwei­sen will.

“Das Sexua­li­täts­dis­po­si­tiv scheint kei­nes­wegs von den tra­di­tio­nell so genann­ten “lei­ten­den Klas­sen” zur Ein­schrän­kung der Lust der ande­ren instal­liert wor­den zu sein. Viel­mehr schei­nen sie es zuerst an sich selbst ver­sucht zu haben. […] Es han­delt sich um neue Tech­ni­ken der Maxi­ma­li­sie­rung des Lebens. Nicht um eine Unter­drü­ckung am Sex der aus­zu­beu­ten­den Klas­sen ging es, son­dern um den Kör­per, die Stär­ke, die Lang­le­big­keit, die Zeu­gungs­kraft und die Nach­kom­men­schaft der “herr­schen­den” Klassen.”

Der Wil­le zum Wis­sen: alles Den­ken und wis­sen­schaft­li­ches For­schen ist für Fou­cault immer an ein Inter­es­se gebun­den, letzt­lich an einer Stär­kung der eige­nen Macht. Und das berei­tet die Bahn für den eigen­wil­li­gen Umgang mit wis­sen­schaft­li­chen Erkennt­nis­sen, wie er für die Post­mo­der­ne und gera­de die Gen­der Theo­rie cha­rak­te­ris­tisch ist. Fou­cault stellt die Gül­tig­keit der Wis­sen­schaft für sich genom­men nicht infra­ge. Und den­noch ist das Wis­sen nicht wirk­lich neu­tral, ihm ist das Herr­schafts­in­ter­es­se der­je­ni­gen, die nach ihm schür­fen, immer ein­ge­schrie­ben. Wäh­rend umge­kehrt das, was dem Inter­es­se der Herr­schen­den wider­spricht, nicht erforscht, in sei­nen Fra­ge­stel­lun­gen als nicht als legi­tim auf­ge­fasst, nicht als Wirk­li­ches aner­kannt wird.

(Ein inter­es­san­tes Bei­spiel für Dis­kurs­ana­ly­se wären auch rech­te Posi­tio­nen, die von den intel­lek­tu­el­len Eli­ten pri­mär als Patho­lo­gie ana­ly­siert wer­den. Wobei die Eli­ten­bil­dung eben nicht als tat­säch­li­ches Zum-Schwei­gen-Brin­gen, Unsicht­bar­ma­chen, Aus­lö­schen voll­zo­gen wird, son­dern als unent­weg­tes Reden über den Rech­ten und die von ihm aus­ge­hen­de Gefahr, der man sich nur durch heroi­sche Anstren­gung erweh­ren kann. Wo das Bür­ger­tum des 19. Jahr­hun­derts fort­wäh­rend den Sex unter­sucht, die eige­ne, stren­ge Zucht öffent­lich zur Schau stellt, Patho­lo­gien aus­merzt und sich so im Sin­ne einer Her­ren­mo­ral sta­bi­li­siert, so ist “der Rech­te” heu­te der Gefal­le­ne. Was der Per­ver­se im 19. Jahr­hun­dert, ist der Nazi im 20.)

* * *

Fas­sen also noch ein­mal kurz zusam­men, bevor wir das regen­bo­gen­bunt schil­lern­de Reich des Femi­nis­mus betre­ten. Aus­sa­gen haben Bedeu­tun­gen. Aller­dings befin­det die post­mo­der­ne Phi­lo­so­phie im Gegen­satz zur moder­nen, daß Begrif­fe kei­ne Reprä­sen­ta­tio­nen der Din­ge sind, die sie bezeich­nen, die Spra­che kein objek­ti­vier­ba­rer Beschrei­bungs­raum ähn­lich der Mathe­ma­tik. Und auch das Sub­jekt, der Mensch als Rezi­pi­ent und han­deln­der Akteur, ist kein neu­tra­ler Null­punkt im Gesche­hen. Viel­mehr sind sowohl Spra­che als auch Selbst­auf­fas­sung des Men­schen Resul­ta­te über­ge­ord­ne­ter, kul­tu­rel­ler Pro­zes­se, deren Wei­ter­ga­be zumeist in einem vom Men­schen selbst gar nicht reflek­tier­ten Bereich abläuft.

Gera­de Freuds Ent­de­ckung des Unbe­wuß­ten ist ent­schei­dend für die Auf­fas­sung, daß weder Gewis­sen noch Per­sön­lich­keits­struk­tur eines Men­schen wesent­lich ange­bo­ren sind. Sie ent­ste­hen im Kon­takt mit der sozia­len Sphä­re; erst durch das Absin­ken von Prä­gungs­er­fah­run­gen ins Unter­be­wuß­te ent­steht der Ein­druck des “natür­li­chen” Ange­bo­ren­seins einer Iden­ti­tät, oder des­sen, was er als “gesun­den Men­schen­ver­stand” auffasst.

“Das “Ich” ist zer­stört, nun geht es um die Ent­de­ckung des “es gibt”. Es gibt ein “man”. In gewis­ser Wei­se keh­ren wir damit zum Stand­punkt des 17. Jahr­hun­derts zurück, mit fol­gen­dem Unter­schied: nicht den Men­schen an die Stel­le Got­tes zu set­zen, son­dern ein anony­mes Den­ken, Erkennt­nis ohne Sub­jekt, Theo­re­ti­sches ohne Iden­ti­tät. […] Man denkt inner­halb eines anony­men und zwin­gen­den Gedan­ken­sys­tems, näm­lich dem einer Epo­che und einer Spra­che.” (Michel Fou­cault, Absa­ge an Sart­re, 1966)

Von hier aus wird nun auch der Begriff “Woke­ness” begreif­bar. Er bezeich­net ein Bewußt­sein, das sich in kri­ti­sche Distanz gebracht hat zu den Nor­men, Wer­ten und der Selbst­auf­fas­sung, die es in sich selbst als Relik­te bereits unter­be­wußt gewor­de­ner Prä­gun­gen vor­fin­det. Ein Bewußt­sein über­dies, das die Macht­zu­sam­men­hän­ge hin­ter die­sen Prä­gun­gen erkannt hat. Es ist auf­ge­wacht, wie Neo im Film Matrix, der sich nach dem Schlu­cken der roten Pil­le mit dem ers­ten tat­säch­li­chen Auf­schla­gen sei­ner Augen in einer grau­en­haf­ten Maschi­nen­welt wie­der­fin­det, wäh­rend all sei­ne bis­he­ri­gen Selbst­ver­ständ­lich­kei­ten als Illu­sio­nen zusammenbrechen.

Das gilt sowohl für Unter­drü­cker als auch Unter­drück­te. Der Unter­drück­te, wenn er im Sin­ne von Marx sein “Klas­sen­be­wußt­sein” ent­wi­ckelt, wenn bei­spiels­wei­se das Arbei­ter­kind merkt, daß das Ethos des fleis­si­gen, beschei­de­nen Arbei­ters, das ihm von den Arbei­ter­el­tern ein­ge­flösst wur­de, nur dazu dient, das Kapi­tal bes­ser von sei­ner Arbeits­kraft pro­fi­tie­ren zu las­sen. Oder der Homo­se­xu­el­le, wenn er im Sin­ne von Fou­caults Sexua­li­täts­dis­po­si­tiv beschließt, daß er sich sei­ner eige­nen, nicht zur Repro­duk­ti­on und zur Wei­ter­ga­be von Besitz geeig­ne­te Sexua­li­tät nicht län­ger schä­men, sie als “unna­tür­lich” abwer­ten las­sen will, nur weil ihm das gesell­schaft­lich so auf­ge­drängt wird.

Doch auch der Unter­drü­cker kann “woke” wer­den, indem ihm bewußt wird, daß vie­les, was er denkt oder sagt, was er bis­her für wahr, nor­mal oder gar für wit­zig gehal­ten hat, ande­re aus­grenzt, abwer­tet, dis­kri­mi­niert. Daß sein Ich also unbe­wußt das Ele­ment einer Herr­schafts­ma­trix bil­det, die durch ihn alte, geschicht­lich gebil­de­te Unge­rech­tig­kei­ten und Unter­drü­ckungs­ver­hält­nis­se “repro­du­ziert” und damit wei­ter am Leben hält.

Ist “Neger” nur ein Wort, eine Laut­fol­ge, die deskrip­ti­ve Beschrei­bung eines Dun­kel­häu­ti­gen? Oder trans­por­tiert der Begriff etwas, das dar­über hin­aus­geht, trans­por­tiert er eine Denk­struk­tur von Ras­sis­mus und Abwer­tung, eine Geschich­te von Kolo­nia­lis­mus und Skla­ve­rei? Demü­ti­ge ich einen Schwar­zen durch Aus­spre­chen des Wor­tes und bin mir des­sen gar nicht bewußt, weil mir sei­ne Per­spek­ti­ve, sei­ne Welt­erfah­rung als Wei­ßer gar nicht zugäng­lich ist?

Das erschließt eben­falls die Moti­va­ti­on hin­ter der “Can­cel Cul­tu­re”. Denn wenn wir davon aus­ge­hen, daß das Ich ledig­lich das Pro­dukt einer gesamt­kul­tu­rel­len Sphä­re dar­stellt, ist all das, was im öffent­li­chen Raum zir­ku­liert, aus­schlag­ge­bend für die Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung aller, die damit in Berüh­rung kom­men und damit für die Zukunft einer gan­zen Gesell­schaft. Wer “pro­gres­siv” denkt, also die Unge­rech­tig­kei­ten der Ver­gan­gen­heit zu über­win­den wünscht, muss des­halb ver­su­chen, die Öffent­lich­keit von pro­ble­ma­ti­schen Ele­men­ten zu säu­bern, damit die­se nicht wei­ter repro­du­ziert wer­den, sich nicht aufs Neue in die Köp­fe einer jun­gen Gene­ra­ti­on hin­ein­sen­ken und reak­tio­nä­re Bewußts­ei­ne erzeugen.

Es ist in die­sem Zusam­men­hang natür­lich auch kein Zufall, daß gera­de Schu­len, Uni­ver­si­tä­ten und Kin­der­gär­ten im Zen­trum der Woke­ness-Akti­vi­tä­ten ste­hen, denn das sind die zen­tra­len, öffent­li­chen Orte, an denen Kul­tur wei­ter­ge­ge­ben und Per­sön­lich­kei­ten gebil­det werden.

Gera­de die Kin­der­gär­ten sind äußerst inter­es­sant, denn umso jün­ger der Mensch, des­to weni­ger fest­ge­legt ist im Sin­ne der freud­schen Psy­cho­lo­gie noch des­sen Ich- und Welt­auf­fas­sung. So ist es nur fol­ge­rich­tig, wenn LGBTQ-Akti­vis­ten die Jüngs­ten anvi­sie­ren, um ihnen “pro­gres­si­ve” Vor­stel­lun­gen zu ver­mit­teln. Dabei geht es aller­dings nicht, wie ger­ne in Unkennt­nis der theo­re­ti­schen Hin­ter­grün­de behaup­tet wird, um pädo­phi­le Absich­ten. (Auch wenn Pädo­phi­le frag­los in der Ver­gan­gen­heit ger­ne die ent­spre­chen­den Dis­kur­se geen­tert haben.) Viel­mehr sol­len durch Ver­an­stal­tun­gen wie Drag Queen Sto­ry Time in einem Alter, in dem das mensch­li­che Bewußt­sein noch form­bar ist, durch posi­tiv kon­no­tier­ten Kon­takt posi­ti­ve Asso­zia­tio­nen in den Kin­dern ver­an­kert wer­den, bzw. mög­li­che Vor­ur­tei­le und Abnei­gun­gen, die ihnen in Eltern­haus und Umfeld ver­mit­telt wer­den, von vorn­her­ein unter­gra­ben. Die Drag Queen ist dann, so wün­schen es sich zumin­dest wohl die Ver­an­stal­ter, kei­ne gro­tesk geschmink­te Mons­tro­si­tät mehr, der Per­ver­si­on und dem Las­ter ver­fal­len, son­dern ein sym­pa­thi­scher, warm­her­zi­ger Mensch, der eben nur irgend­wie “anders” ist. Und etwas, das ihnen nun auch als Iden­ti­täts­an­ge­bot zur Ver­fü­gung steht.

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Posted on 9. Januar 202425. Januar 2024

2 thoughts on “Der philosophische Hintergrund der Gender Theorie”

  1. LordOfDarkness sagt:
    12. Januar 2024 um 14:19 Uhr

    Zu den Fra­ge­zei­chen zählt auch fol­gen­de Über­le­gung: Als der Affe vom Baum stieg und zum Men­schen wur­de soll er also mit dem Akt der Mensch­wer­dung die bio­lo­gi­sche binä­re Geschlecht­lich­keit mit allem drum und dran abge­legt haben. Dann kam die Kul­tur daher und ihr fiel nix bes­se­res ein, als genau die­se bio­lo­gi­schen Geschlechts­un­ter­schie­de wie­der zu kon­stru­ie­ren. Das hört sich nicht nach der nahe­lie­gens­ten Erklä­rung an.

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